Künstler Karl-Martin Hartmann beendet monumentalen Fensterzyklus
Im Jahr 2000 gestaltete der Wiesbadener Künstler Karl-Martin Hartmann die 22 Fenster der mittelalterlichen Bürgerkirche St. Nicolai in Kalkar. Die Ursprünge seiner Entwürfe wurzeln in physikalischen Prinzipien: Beschreibungen der menschlichen Schöpfung unter Bezugnahme auf die Gegenwart, Feynman-Diagramme und Hubble-Fotografien. Unter der ideellen Schirmherrschaft der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement, Peer Steinbrück, Jürgen Rüttgers und Armin Laschet fand eine schrittweise Umsetzung der ersten 20 Fenster statt. Nach nun über 20 Jahren arbeiten wir heute an der Fertigstellung der letzten beiden Fenstern, die im Herbst eingebaut werden sollen.
Zur Technik
Um sein hochmodernes Design in Glas umzusetzen, wählte Karl-Martin Hartmann hochwertigste Materialien und eine Mischung traditioneller Techniken: Er verwendet nur opaleszierendes mundgeblasenes Glas der Glashütte Lamberts, wählt jeden Farbton in der Werkstatt selbst aus.
Seine komplizierten Ornamente bestehen aus bis zu 350 Glasstücken pro Feld, die sich auf mehr als 15.000 Glasstücke pro Fenster summieren. Alle Stücke werden mit Säure geätzt, im Siebdruckverfahren von Hand bedruckt und anschließend mit Glasschmelzfarben in Airbrushtechnik bemalt.
Im Anschluß werden die einzelnen Glasstücken durch Bleiruten miteinander verbunden zu einer Bleiverglasung zusammengesetzt – eine wahre Geduldsprobe für unsere Glaser*innen.
Hartmanns Fenster sind eine perfekte Verbindung von zeitgenössischem Design und traditioneller Handwerkskunst und veranschaulichen auf wunderbarerweise das Zusammenspiel von Glas mit Licht und Farbe und seine Fähigkeit, die Atmosphäre eines Gebäudes zu verändern.
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